Ihr habt sicher schon die ein oder andere Diskussion über Immobilienmakler im Internet gelesen. Ob in Foren, sozialen Medien oder Kommentarspalten – die Meinungen über Makler sind oft gespalten. Von „unverzichtbare Profis“ bis hin zu „überflüssig und teuer“ ist alles dabei. Die häufigsten Internet-Klischees über Immobilienmakler? Die schauen wir uns hier an.
Makler haben in den letzten Jahren nicht nur mit einem sich wandelnden Immobilienmarkt zu tun, sondern auch mit einem Imageproblem, das vor allem durch das Internet befeuert wird. Während die einen ihre Dienste schätzen, stehen andere der Branche skeptisch gegenüber.
Es ist an der Zeit, die häufigsten Klischees genauer unter die Lupe zu nehmen! Wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter den typischen Klischees, die online kursieren? Wir haben uns die gängigsten Vorurteile angeschaut und klären für euch, was dran ist.
Die häufigsten Klischees über Immobilienmakler – Überblick
Das Internet ist voll von Meinungen und Vorurteilen über Immobilienmakler. Einige davon haben vielleicht einen wahren Kern, andere sind schlichtweg überholt oder falsch. Hier kommen die gängigsten Behauptungen – und unsere Einschätzung dazu.
„Makler verdienen viel zu viel für wenig Arbeit“
Das ist wohl das am häufigsten genannte Klischee: Makler kassieren hohe Provisionen, obwohl sie kaum etwas dafür tun. Ein paar Fotos machen, ein Exposé schreiben und dann abwarten – so stellen sich viele den Alltag eines Maklers vor.
In Wirklichkeit steckt hinter einem erfolgreichen Immobilienverkauf deutlich mehr Arbeit. Ein guter Makler investiert oft 60 bis 80 Stunden pro Immobilie – von der Marktanalyse über Besichtigungen bis hin zu Preisverhandlungen und der Begleitung zum Notar.
Hinzu kommen Kosten für Marketing, Software und Weiterbildung, die aus der Provision gedeckt werden müssen. Klar, es gibt schwarze Schafe, aber die meisten Makler arbeiten hart daran, Käufer und Verkäufer zusammenzubringen – und das professionell.
„Jeder kann Makler werden – da braucht man keine Ausbildung“
Früher war das tatsächlich nicht ganz falsch: Der Zugang zum Beruf war lange Zeit nicht besonders streng geregelt. Das hat sich aber geändert!
Seit einigen Jahren müssen Makler eine Gewerbeerlaubnis nach §34c der Gewerbeordnung vorweisen. Außerdem gibt es mittlerweile verpflichtende Weiterbildungen und in vielen Fällen auch Sachkundenachweise.
Viele Makler gehen noch einen Schritt weiter: Sie absolvieren spezielle Ausbildungen oder Studiengänge im Bereich Immobilienmanagement. Die Zeiten, in denen jeder einfach so Makler werden konnte, sind also vorbei.
„Makler verschweigen Mängel absichtlich“
In Online-Foren liest man immer wieder Geschichten von Käufern, die nach dem Kauf einer Immobilie plötzlich versteckte Mängel entdecken. Schnell wird dann behauptet: „Das hat der Makler doch bestimmt absichtlich verschwiegen!“
Tatsächlich sind Makler gesetzlich verpflichtet, alle bekannten Mängel offenzulegen. Wer das nicht tut, riskiert rechtliche Konsequenzen – bis zur Schadensersatzpflicht.
Ein professioneller Makler weiß außerdem: Transparenz zahlt sich langfristig aus. Schließlich lebt er von Empfehlungen und einem guten Ruf.
„Makler treiben die Preise künstlich in die Höhe“
Ein weiteres Klischee: Makler setzen absichtlich hohe Preise an, um ihre Provision zu maximieren. Schließlich verdienen sie ja prozentual am Verkaufspreis.
Die Wahrheit ist: Ein unrealistisch hoher Preis schreckt potenzielle Käufer ab und verlängert den Verkaufsprozess unnötig – das liegt auch nicht im Interesse des Maklers.
Gute Makler setzen auf eine realistische Preisfindung basierend auf Marktanalysen. So wird die Immobilie schneller verkauft – und zwar zu einem fairen Preis.
„Dank Immobilienportalen braucht man keine Makler mehr“
„Warum sollte ich einen Makler beauftragen? Ich kann meine Immobilie doch einfach selbst online stellen!“ Dieser Gedanke ist dank Plattformen wie ImmoScout24 oder Immowelt weit verbreitet.
Aber: Eine Anzeige ins Netz stellen ist nur ein kleiner Teil des Verkaufsprozesses. Ein guter Makler bringt nicht nur Erfahrung in der Vermarktung mit, sondern kümmert sich auch um Besichtigungen, Verhandlungen und rechtliche Details.
Und mal ehrlich: Habt ihr wirklich Lust auf ständige Anrufe von Interessenten oder Preisverhandlungen? Genau hier zeigt sich der Mehrwert eines Profis.
„Alle Makler sind gleich“
Ein schlechtes Erlebnis mit einem Makler reicht oft aus, um die gesamte Branche in ein schlechtes Licht zu rücken. „Die sind doch alle gleich!“ hört man dann oft in Online-Diskussionen.
Dabei gibt es große Unterschiede zwischen den einzelnen Anbietern. Manche spezialisieren sich auf Luxusimmobilien, andere auf Mietwohnungen oder bestimmte Regionen. Auch beim Service gibt es Unterschiede.
Während einige nur das Nötigste erledigen, bieten andere Rundum-sorglos-Pakete an. Es lohnt sich also, genau hinzuschauen und verschiedene Anbieter zu vergleichen.
„Makler sind nur auf ihren eigenen Vorteil aus“
Ein weiteres Vorurteil: Makler interessieren sich nur für ihre Provision und nicht für die Wünsche ihrer Kunden. Besonders Verkäufer beklagen manchmal, dass ihre Vorstellungen ignoriert werden.
Gute Makler wissen jedoch, dass zufriedene Kunden langfristig wichtiger sind als ein schneller Abschluss. Sie nehmen sich Zeit für ein ausführliches Gespräch und berücksichtigen eure Wünsche – sei es bei der Preisgestaltung oder bei der Auswahl potenzieller Käufer.
Klischees über Immobilienmakler und Berufsentwicklung
Der Beruf des Immobilienmaklers verändert sich ständig – nicht zuletzt durch die Digitalisierung und neue Kundenbedürfnisse. Drei Trends prägen den Markt besonders stark:
Mehr Spezialisierung
Die Anforderungen an Makler steigen stetig. Immer mehr Kunden erwarten Expertenwissen in bestimmten Bereichen – sei es bei Luxusimmobilien, Gewerbeobjekten oder energieeffizienten Häusern. Wer sich spezialisiert, hat bessere Chancen auf dem Markt.
Digitalisierung als Chance
Virtuelle Rundgänge, digitale Exposés und KI-gestützte Marktanalysen gehören längst zum Alltag vieler Maklerbüros. Diese Tools erleichtern nicht nur die Arbeit des Maklers, sondern machen den Verkaufsprozess auch für euch als Kunden transparenter und effizienter.
Vertrauen wird immer wichtiger
Im digitalen Zeitalter spielen Bewertungen und Empfehlungen eine große Rolle. Gute Makler setzen deshalb auf Transparenz und persönliche Beratung – denn Vertrauen ist durch nichts zu ersetzen.
Fazit: Klischees über Immobilienmakler und die Realität
Viele Klischees über Immobilienmakler halten sich hartnäckig im Internet – doch bei genauerem Hinsehen entpuppen sie sich oft als übertrieben oder schlichtweg falsch. Natürlich gibt es schwarze Schafe in der Branche, aber genauso gibt es zahlreiche professionelle Makler, die euch mit Fachwissen und Engagement unterstützen können.
Wenn ihr darüber nachdenkt, einen Makler zu beauftragen, solltet ihr euch Zeit nehmen und verschiedene Anbieter vergleichen. So findet ihr garantiert jemanden, der zu euch passt – ohne euch von Vorurteilen beeinflussen zu lassen.
Immobilien-Ranking.de gibt keine Investitionsempfehlungen und übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Investitionsentscheidungen; trotz sorgfältiger Recherche kann die Richtigkeit der Angaben nicht garantiert werden.
Artikelbild: Unplash / Maurice Williams